KH
Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd

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02.12.2016

Auf der Mitgliederersammlung der Fachinnung Sanitär-Heizung-Klima stand das Thema "Ausbildungsmarketing" im Mittelpunkt

Die Zahlen der Auszubildenden im Handwerk „Sanitär-Heizung-Klima“ sind zurückgegangen. Das stellte Obermeister Karl-Friedrich Bublitz zu Beginn der Mitgliederversammlung in Netphen fest. Es müsse in diesem Bereich mehr Werbung gemacht werden. Darin waren sich  Vorstand und Geschäftsführer Jürgen Haßler sowie  die zahlreich erschienenen Mitglieder einig.

Unterstützt wurden sie dabei von Frank Möller, Studiendirektor und Abteilungsleiter „Handwerkliche Metallberufe“ am Berufskolleg in Siegen. Trotz rückläufiger Zahlen sei der Beruf des Anlagemechanikers gefragt wie nie: „Weil er viele Facetten hat und hochtechnisierten Ansprüchen genügen muss“, erklärte Möller.

Am 1. August diesen Jahres haben 40 junge Leute am Berufskolleg ihre duale Ausbildung begonnen. Die schulische Bandbreite reicht von Hauptschülern und Gymnasiasten bis zu Abiturienten. Unter ihnen befinden sich auch ein 40-Jähriger und ein 54-jähriger Umschüler.

In punkto Ausbildung hätte sich auch in diesem Beruf viel verändert, berichtete Frank Möller. „Insbesondere hätten sich die Fächer und die Ausbildungsinhalte modifiziert. So rücke die Digitalisierung und das Wissen über Trinkwasserhygiene mehr und mehr in den Vordergrund. In den Unternehmen erhalten die Auszubildenden das praktische Knowhow und im Schulunterricht einmal in der Woche das theoretische. Sozusagen ist es eine Ausbildung in Teilzeit mit einem Berufsschultag in der Woche“, erklärte Möller.

Zum 1. August diesen Jahres wurde auch die Ausbildungsordnung neu gestaltet. Sie regelt, dass der erste Teil der Gesellenprüfung mit 30 Prozent Prüfungsanteil stattfindet und nach 1 ½ Jahren die ehemalige Zwischenprüfung als erster Teil der Gesellenprüfung abgenommen wird. Die theoretischen Prüfungen sind zentral und finden in ganz NRW gleichzeitig statt. „Die Auszubildenden müssen ziemlich Gas geben“, erklärte Möller. Früher hatten die Prüflinge 19 Stunden Zeit. Nach der neuen Regelung stehen ihnen jetzt nur noch 15 Prüfungsstunden zur Verfügung: Es gibt eine Stunde weniger Theorie und drei Stunden weniger Praxis.

In der Runde war man sich darüber einig, dass mehr Werbung für den spannenden und vielseitigen Beruf des Anlagemechanikers gemacht werden müsse. Der Vorstand der Innung sowie der KH-Geschäftsführer hatten sich bereits im Vorfeld Gedanken gemacht und regten einen „SHK-Berufsinfotag“ an, der bereits für den 2. März 2017 in Siegen angedacht ist. „Wir müssen die Eltern erreichen und gehen daher auch über die allgemeinbildenden Schulen. Einladungsflyer werden gerade gedruckt“, informierte Haßler die Innungsmitglieder.

Tipps und Anregungen für einen umfassenden Versicherungsschutz für den SHK-Handwerksbetrieb gab anschließend Werner Gewiss, Siegen, Versicherungsmakler bei der „Versicon Versicherungs Consulting“. Der Orientierungsrahmen für die Betriebshaftpflicht-Versicherung sei umfangreich, erklärte der Referent. Ein umfassender Versicherungsschutz sei für den SHK-Handwerksbetrieb existenzsichernd und deshalb unerlässlich. Umfassend informierte Werner Gewiss anschließend unter anderem über Umfang des Versicherungsschutzes wie zum Beispiel Risikobegrenzung, Allmählichkeitsschäden, Umweltschadenhaftpflicht, Vertragsrechtschutz, Nachhaftung, pp.. 

Zum Schluss hatte KH-Geschäftsführer Jürgen Haßler noch erfreuliche Nachrichten im Gepäck. Der Haushalt der SHK-Innung habe eine grundsolide Struktur, lobte Haßler. Die Zahlen entwickelten sich weiter positiv. Aber auch über den Tellerrand schaute der Geschäftsführer hinaus: So sei die Zahl der Innungsfachbetriebe, die der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd insgesamt angehören, gegenüber 2015 gestiegen. Und dies trotz des demografischen Wandels, der auch vor dem Handwerk nicht Halt mache.

Text und Foto(s): Rita Lehmann