KH
Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd

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14.08.2018

Erfolgreicher Start im Handwerk - Zwei Beispiele aus dem Olper Fleischerhandwerk

Jungen, talentierten und engagierten Nachwuchs wünscht sich jeder Betrieb – nicht nur im Handwerk. Zwei Beispiele, die zeigen, dass das Handwerk Zukunft hat und wie ein erfolgreicher Start ins Berufsleben gelingen kann, hat die Fleischerinnung Olpe in ihren Reihen.

Da ist zum einen „Bartel“, wie ihn seine Bekannten und Kollegen nennen, denn sein polnischer Name „Bartlomiej“ ist für einen Deutschen nicht leicht auszusprechen. Vor einigen Jahren folgte er seiner Schwester ins Sauerland und sie stellte den Kontakt zu Fleischermeister Thomas Köster in Attendorn-Ennest her, der ihm eine Ausbildungsstelle zum Fleischer anbot. Er begann die Fleischerlehre und schloss diese vor kurzem erfolgreich ab.

Während seines 3. Ausbildungsjahres hatte er die Gelegenheit, im Rahmen eines von der Handwerkskammer Südwestfalen angebotenen Aufenthaltes in Frankreich das dortige Fleischerhandwerk in einem Betrieb in Chambery in Südfrankreich kennenzulernen. „Das ist eine andere Handwerkskultur dort“, erzählt der junge Pole. „Die Kollegen dort arbeiten mit anderen Schnitten, Rezepten und Verfahren. Es war eine kleine Metzgerei mit einem Meister und zwei Auszubildenden“, erinnert er sich. Eine Erfahrung und viele interessante und lehrreiche Eindrücke, die er nicht missen möchte. Nach der inzwischen erfolgreich abgelegten Gesellenprüfung möchte er weiterhin bei Thomas Köster in Ennest arbeiten. Sein Meister ist begeistert von seinem jungen Mitarbeiter und eröffnet ihm weitere Perspektiven, z. B. indem er ihn ermuntert und darin unterstützt, sich in seinem Beruf weiterzubilden und die Meisterschule zu besuchen.

Zum andern ist da ein Multitalent aus Dünschede: Manuel Kirchhoff. Er ist mit 20 Jahren wohl einer der jüngsten Fleischermeister im weiten Umkreis. „Ich habe mich schon immer mit der Landwirtschaft und dem Metzgerberuf beschäftigt. Bei meinem Vater habe ich sehr viel gelernt und schon ganz früh war für mich klar: ich trete in die ‚Fußstapfen meines Vaters“, erklärt der junge Mann mit einem klaren Ziel vor Augen.

Manuel Kirchhoff hat bereits eine erstaunliche Vita aufzuweisen: Nach bestandener Gesellenprüfung als Fleischer absolvierte er auf Burg Schnellenberg mit Erfolg eine Kochlehre als zweites Standbein. Aber das ist bei weitem noch nicht alles auf seiner Erfolgsliste: Im August 2017 wurde er im Leistungswettbewerb der Handwerkskammer Erster Kammersieger. Im September darauf kürte man den jungen Metzgermeister in Essen zum NRW-Landessieger und beim Bundeswettbewerb in Bremen belegte er den 6. Platz mit nur 10 Punkten hinter dem Sieger aus Bremen. Aber Manuel will mehr: In Leipzig trifft sich demnächst die „Nationalmannschaft des Deutschen Fleischerhandwerks“. Ein von NRW vorgesehenes Auswahlverfahren für den internationalen Wettbewerb findet ebenfalls statt und in Augsburg gibt es in diesem Jahr auch noch einen Fleischsommelier-Wettbewerb, an dem Manuel Kirchhoff selbstverständlich teilnehmen wird!

Vater Stefan ist sichtlich stolz auf den designierten Nachfolger in der langen Tradition der Fleischerei Kirchhoff: „Ich bin sicher, Manuel wird das Geschäft später in unserer Tradition weiterführen.“ Bei all den bisher errungenen Titeln und Auszeichnungen sind die Voraussetzungen dazu jedenfalls bestens gegeben. Doch Manuel Kirchhoff bleibt nicht bei dem Erreichten stehen: „Ich möchte weiter dazulernen, das Handwerk noch erweitern. In dieser Hinsicht gibt es noch viele Facetten, die mich interessieren!“ Auf die Frage, ob neben, der Arbeit in der Fleischerei, der Landwirtschaft und der Teilnahme an den Wettbewerben noch Zeit für Hobbys bleibe, antwortet er lächelnd: „Aber klar, sogar drei: Meine Freundin, Fußball und Musik“!

Erfolgreicher Nachwuchs im Olper Fleischerhandwerk: (V.l.n.r.) Fleischerlehrling mit Auslandserfahrung in Frankreich: Bartlomiej Rekowski mit Fleischermeister und Ausbilder Thomas Köster aus Ennest, sowie Stefan und Manuel Kirchhoff aus Dünschede mit Matthias Rink von der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd.

Text und Foto(s): Rita Lehmann