04.12.2015
Neuwahlen und Auszeichnungen bei der Mitgliederversammlung der Bäcker-Innung Westalen-Süd
Siegen. Zu Beginn der Innungsversammlung der Bäcker-Innung Westfalen Süd in der Pfeffermühle in Siegen wurden die Ergebnisse der Stollenprüfung bekannt gegeben. Diese fand in diesem Jahr am 9. und 10. November in den Räumlichkeiten der Sparkasse in Bad Berleburg statt. Prüfer Karl Ernst Schmalz bescheinigte, dass auch in diesem Jahr die heimischen Stollen insgesamt sehr gut abgeschnitten hätten und wie immer über dem Landesdurchschnitt liegen würden.
17 Bäckereien, das entspricht einem Drittel der Mitglieder der Innung, nahmen an der Stollenprüfung teil. Dabei stellten die Bäcker nicht nur den klassischen Christstollen oder den Dresdner Stollen zur Verfügung. Auch kreative Variationen wie der Cranberry-Peganuss-Stollen, Champagnerstollen oder gar ein Amarenakirsch-Mandelstollen überzeugten. Zudem wurden gleich fünf Bäckereien mit dem Gold-Stollen ausgezeichnet. Damit wird eine gleichbleibend sehr gute Qualität bei der Stollenprüfung anerkannt. Insgesamt wurden über 40 Prozent der Stollen als sehr gut eingestuft und 40 Prozent mit der Note „gut“ bewertet. Nur 15 Prozent der 64 abgegebenen Proben wurden als „verbesserungsdürftig“ kritisiert.
Bei der Innungsversammlung war zudem Michael Bartilla, neuer Geschäftsführer des Bäckerinnungsverbandes Westfalen Lippe, zu Gast. Bartilla informierte über neue Dienstleistungsangebote und aktuelle Entwicklungen im Bereich des Bäckerinnungsverbandes, der seinen Sitz in Bochum hat. Dabei empfahl er den Mitgliedern der Innung, die Beratungsstellen des Bäckerinnungsverbandes aktiver zu nutzen. Er wies darauf hin, dass die Betriebsberater eine kostenfreie Vor-Ort-Beratung bieten würden. „Nichts ist schlimmer, als von einer Innung zu hören: Es hat schon wieder einer aufgegeben, dem man vielleicht noch hätte helfen können“, betonte Bartilla.
Ein weiteres Ziel in der Lobbyarbeit sei es, die legalisierte Öffnungszeit in den Bäckereien von drei Stunden am Sonntag auf acht Stunden zu erhöhen. Der Kontakt zur Politik sei hierfür schon hergestellt, erklärte Michael Bartilla. Ab 2016 soll außerdem ein Projekt mit Flüchtlingen beginnen. An der Bäckerfachschule in Olpe sollen dann Umschulungen stattfinden. „Laut meinen Informationen wäre Olpe dann bisher bundesweit die einzige Schule, die eine solche Umschulung zum Bäcker für Flüchtlinge anbietet“, sagte Michael Bartilla. Geplant sei, das Projekt über die Mittel der Agentur für Arbeit zu finanzieren. „Unsere Berechnungen zeigen, dass eine solche Ausbildung oder Umschulung rund 1.000 Euro pro Monat kosten würde. Die Flüchtlinge in einem Camp unterzubringen, kostet etwa 1.400 Euro. Und bei dem Projekt würde sie eine echte berufliche Perspektive erwarten!“
Gegen Ende der Sitzung wurden durch Neuwahlen personelle Änderungen in der Innung vorgenommen: Michael Stötzel, bisheriger Obermeister der Bäckerinnung Westfalen-Süd gab bekannt, dass er nicht noch einmal zur Wahl stehen würde. „Nach 16-jähriger Tätigkeit ist es Zeit, das Amt des Obermeisters an jemanden abzugeben, der jünger ist als ich. Im Vorstand haben wir einen Kollegen gefunden, der sowohl fachlich als auch menschlich dafür geeignet ist. Einstimmig wählte die Innung Georg Sangermann aus Olpe zu ihrem neuen Obermeister. „Ich bedanke mich für das Vertrauen. Als Bäckermeister aus der Nähe von Olpe bin ich für sechs Filialen zuständig und habe jahrelang Vorstandserfahrung gesammelt. Ich freue mich auf das neue Amt“, verkündete Sangermann. Zu seinem Stellvertreter wurde wiederum Wilhelm Voßhagen, Drolshagen, gewählt. Ansprechpartner für Ausbildungsfragen sind in Zukunft Dennis Klein, Siegen, als Lehrlingswart und Martinus Eling, Netphen als stellvertretender Lehrlingswart zuständig. Ebenfalls einstimmig wurde Reinhard Hesse, Welschen Ennest und Andreas Wahl, Bad Berleburg erneut in den Bäckervorstand gewählt. Neu ist mit der Wahl von Simone Hellmann, Wilnsdorf eine Frau auf der Kommandobrücke des Innungsvorstandes.
Dann gab es eine erfreuliche erste Amtshandlung für den neuen Obermeister. Auf Antrag von Georg Sangermann wählte die Versammlung einstimmig seinen Vorgänger Michael Stötzel aus Netphen zum Ehrenobermeister der Innung.
Nach der Wahl stellte sich der neue Vorstand zum Gruppenfoto. (von rechts: Kreishandwerksmeister Elmar Moll,
Ehrenobermeister Michael Stötzel und Georg Sangermann als neuer Obermeister)
Strahlende Gesichter gab es bei den ausgezeichneten Bäckermeistern.
Bericht: Natalie Meyer
Fotos: Natalie Meyer
Kai Osthoff / Medienagentur
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