27.07.2018
Zünftig, abwechslungsreich und unterhaltsam: Facharbeiter, Gesellen und Meister feierten ihre bestandene Prüfung
Abschlussfeier des Bauhandwerks in der Kreuztaler Stadthalle
Kreuztal. Umrahmt von einem abwechslungsreichen und unterhaltsamen Programm nahmen auf der diesjährigen Abschlussfeier des AWZ Bau im Auftrag der Bau- und Zimmerer-Innung Westfalen-Süd sowie der Industrie- und Handelskammer Siegen die 72 frisch gebackenen Gesellen und Facharbeiter, darunter auch drei junge Handwerkerinnen, in der Stadthalle Kreuztal ihre Gesellenbriefe sowie ihre Abschluss- und Prüfungszeugnisse vor einem großen Publikum entgegen.
Insgesamt konnten sich 56 aus dem Bau-Handwerk sowie 16 Gesellen der Industrie über ihren Abschluss freuen.
16 Maurer, zehn Beton- und Stahlbetonbauer/innen, 17 Zimmerer und 18 Straßenbauer sowie zwei Fliesen-, Platten- und Mosaikleger feierten nach drei Jahren Ausbildung ihre bestandene Prüfung. Hierunter sind auch zehn Absolventen, die im Rahmen des Dualen Studiengangs Bauingenieurwesen ihren Gesellenbrief erhielten.
Ebenso freuten sich drei Hochbaufacharbeiter, eine Hochbaufacharbeiterin (Fachrichtung Beton- und Stahlbetonbau), ein Hochbaufacharbeiter (Fachrichtung Maurer) sowie vier Tiefbaufacharbeiter nach zwei Ausbildungsjahren über ihren Abschluss. Auch die 14 Straßenbauermeister konnten ihre Prüfungszeugnisse unter großem Applaus entgegennehmen.
Matthias Dickel, Obermeister der Zimmerer-Innung Westfalen-Süd, begrüßte in seiner Ansprache die Absolventen mit ihren Familien, die Vertreter der Ausbildungsbetriebe und die zahlreichen Gäste.
Eine Fotoshow von der praktischen Prüfung, versehen mit dem ein oder anderen coolen Spruch oder Zitat, stimmten auf diesen Abend ein, der ganz im Zeichen der Wertschätzung der geleisteten Abschlüsse stand. „Ich freue mich mit Ihnen heute das erfolgreiche Ende eines spannenden Lebensabschnittes und den Start in einen neuen Lebensabschnitt zu feiern“, so Horst Grübener, Geschäftsführer des AWZ Bau. Eindrucksvoll zeigten die Azubis des ersten Ausbildungsjahr die Entstehung einer Brücke mit einfachsten Hilfsmitteln nach der Lehre von Leonardo da Vinci auf der Bühne der festlich geschmückten Stadthalle. Horst Grübener gab in einem besinnlichen Impuls viele Gedanken rund um das „Brücken bauen“ mit auf den Weg. Beim "schwebenden Dachstuhl" bewiesen die Zimmerer-Auszubildenden besonderes Geschick und rundeten ihren Auftritt mit dem "Zimmererklatsch" ab.
Wilnsdorfs Bürgermeisterin, Christa Schuppler, richtete in ihrem Grußwort ihre Glückwünsche an alle Absolventen der Abschluss-, Gesellen- und Meisterprüfung: „Mit Ihrer Entscheidung für das Baugewerbe haben Sie – so glaube ich – auf das richtige Pferd gesetzt. Die Branche verzeichnet seit einigen Jahren einen nachhaltigen Aufwärtstrend.“ Sie hob hervor, wie wichtig die Investition in den Erhalt und den Ausbau der Infrastruktur, in Straßen, in den Haus- und Wohnungsbau und in öffentliche Gebäude sei. Sie gab den jungen Menschen noch zum Abschluss mit auf dem Weg: „Auch die Baubranche ist einem enormen Wandel unterlegen, insbesondere die Digitalisierung verändert viele Prozesse von Grund auf. Ihre Berufsbilder, Ihre Einsatzfelder verändern sich kontinuierlich. Deswegen müssen Sie am Ball bleiben, was Ihre Kenntnisse und Fertigkeiten anbelangt. Bleiben Sie neugierig, bleiben Sie lernbegierig und nutzen Sie Ihre Möglichkeiten.“
Die Maurergesellen Kim Böhl und Fabian Dickel gaben einen authentischen Rückblick auf die Erlebnisse und das Gelernte ihrer Ausbildungszeit. Sie betonten: „Die Anerkennung, die wir von Freunden, der Familie und völlig fremden Leuten bekommen, dass wir im Handwerk tätig sind, war für uns eine große Ermutigung und eine hohe Motivation immer weiter zu machen. Jeder, der hier heute Abend sitzt und seinen Gesellenbrief bekommen hat, kann sehr stolz auf sich sein“.
Die Festrede des Abends hielt Frank Schmidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Siegen, der besonders betonte, dass sich das Handwerk immer dadurch abhebe, dass man am Ende des Tages sieht, was man mit den eigenen Händen geschaffen hat. Er ermutigte die jungen Menschen: „Hauen sie auf die Trommel und erzählen Sie von den Dingen, die Sie tun und machen Sie Werbung für Ihr Handwerk!“ Er bezog sich auf den Slogan „Handwerk im Land sucht Anpacker!“ und gab einen Überblick über die aktuelle Situation des Bauhandwerks auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Er lobte die gute Vernetzung der Kooperationspartner in der Aus- und Weiterbildung in dieser starken Region. An die Unternehmer appellierte er: „Sie sind die Arbeitgeber der Zukunft, investieren Sie in Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“
Sieben Teilnehmer der Gesellenprüfung wurden als Prüfungsbeste ausgezeichnet.
Die Auszeichnung „Prüfungsbester“ wird demjenigen erteilt, der die Note „sehr gut“ in dem einen und mindestens die Note „gut“ in dem anderen Prüfungsteil (praktisch bzw. theoretisch) erreicht hat.
In diesem Jahr erhielten zwei Beton- und Stahlbetonbauer und fünf Zimmerer die Auszeichnung.