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Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd

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28.02.2021

Friseure treffen sich zur ersten virtuellen Innungsversammlung

„Bedingungen für frühere Öffnung sind ein Hemmnis für das Friseurhandwerk“


Kreis Siegen-Wittgenstein/Kreis Olpe. Zur ersten virtuellen Versammlung hatten Obermeisterin Andrea Simon und die Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd alle Mitglieder der heimischen Friseur-Innung eingeladen. Viele Friseurinnen und Friseure nutzten das Angebot und tauschten sich mit den Kollegen über die aktuell herausfordernde Situation aus.

Obermeisterin Andrea Simon begrüßte ihre Innungskolleginnen und -kollegen an ihren Bildschirmen und kam direkt auf den Punkt: „Die Situation ist extrem schwierig. Es wurde viel getan in den letzten Wochen: Es wurden Stellungnahmen geschrieben, es gab Treffen mit heimischen Politikern und auch an der Aktion „Licht an, bevor es ganz aus geht“ haben sich sehr viele heimische Friseursalons beteiligt. Ich denke, wir sind gesehen und gehört worden. Nun können wir nur hoffen, dass endlich Unterstützung im Friseurhandwerk ankommt.“

Existenznot: Steuerberater gibt hilfreiche Tipps

Zu den durch die Politik bereits im Dezember versprochenen Hilfsgeldern, deren Beantragung erst seit wenigen Tagen überhaupt möglich ist und nur von sog. prüfenden Dritten getätigt werden darf, gab es noch viele offene Fragen. Deshalb waren dem Online-Meeting auch Rechtsanwalt und Steuerberater Tobias Schmidt aus Wilnsdorf sowie aus seinem Team Nadine Steiner zugeschaltet. Zahlreiche Fragen konnten so beantwortet werden und die Experten gaben hilfreiche Tipps.

Öffnungen ab 1. März möglich – Bedingungen für Betriebe aber eine Herausforderung

Noch während der Versammlung kam die Nachricht, dass die Ministerpräsidentenkonferenz entschieden hat, dass Friseursalons ab dem 1. März 2021 wieder öffnen dürfen. Diese Info wurde von den Friseuren mit Erleichterung aufgenommen und schafft nun zumindest eine Perspektive. Aber auch wenn die Friseurinnen und Friseure eine Öffnung ihrer Salons herbeisehnen, machte Kai Steuber, stellvertretender Obermeister der Innung auch auf die gravierenden Auswirkungen der zu erwartenden Hygieneauflagen aufmerksam. Flächendeckend herrsche die Bereitschaft vor die Hygienemaßnahmen nicht nur umzusetzen, sondern weiter zu optimieren. Intensiv diskutiert wurde dabei aber die Anforderung der Berufsgenossenschaft, die nutzbare Fläche im Salon ungeachtet der flankierenden Maßnahmen per se stark zu beschränken.

Salonschließungen stehen zu erwarten, Ausbildung wird erschwert

Aktuell kursieren Zahlen, wonach durch die Corona-Pandemie rund ein Drittel der Friseurbetriebe aus wirtschaftlichen Gründen schließen müssten. Die Folgen für den Arbeits- und Ausbildungsmarkt könnten derzeit seriös noch nicht abgeschätzt werden. Die Ausbildungsbetriebe täten alles, um ihren Auszubildenden eine bestmögliche Ausbildungsleistung zu vermitteln. So würden Schulungen online durchgeführt und Aufgaben zur Ausarbeitung gestellt. Dies könne jedoch die Ausbildung im Salon und in den Berufsschulen in Präsenz nicht adäquat ersetzen. Es würde jedoch alles daran gesetzt, den Auszubildenden die bestmögliche Prüfungsvorbereitung zu ermöglichen.

Ausblick zaghaft optimistisch

Die Innungsbetriebe sehnen die Wiederöffnung ihrer Betriebe am 1. März herbei, um Kunden und Mitarbeiter wieder persönlich begrüßen zu können und aus eigener Kraft die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie-Bekämpfung für die Betriebe angehen zu können.