29.11.2024
Schließungspläne von Thyssenkrupp
Wirtschaft und Gewerkschaften appellieren an NRW-Wirtschaftsministerin
In einem gemeinsamen Appell an NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur appellieren Vertreter der heimischen Wirtschaft und Gewerkschaften eindringlich, sich für den Erhalt der Stahlverarbeitung in Kreuztal-Eichen einzusetzen. Der von Thyssenkrupp Steel Europe angekündigte Abbau von Stellen und die Schließung des Werks in Kreuztal-Eichen hätten eine psychologische Tragweite für viele Menschen in der Region, heißt es in dem Schreiben. Auch bei einem sozialverträglichen Abbau von Arbeitsplätzen sei davon auszugehen, dass aufgrund bestehender Wertschöpfungsketten und Fertigungsverflechtungen kurz- und mittelfristig weitere Unternehmensstandorte und Arbeitsplätze in der Region gefährdet seien.
„Die Wettbewerbssituation für Stahlerzeuger und -verarbeiter ist bekanntlich ausgesprochen schwierig; die Herausforderungen, vor denen die Branche steht, sind immens. Aus Sicht der heimischen Wirtschaft und Gewerkschaften sollte dringend alles dafür getan werden, dass Deutschland Stahlstandort bleibt, um eine Abhängigkeit von Stahlimporten zu vermeiden. Eine solche würde die Krisenanfälligkeit deutlich erhöhen und die Versorgungssicherheit gefährden.“ Um dies abzuwenden, müsse die Wettbewerbsfähigkeit der Stahlerzeuger, aber auch der Industrie insgesamt, entscheidend verbessert werden.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gehören demnach zu den größten Risiken für die künftige wirtschaftliche Entwicklung. Entsprechende Schritte zur Stärkung der Wettbewerbssituation müssten möglichst schnell erfolgen, um ein industrielles Ausbluten zu verhindern, betonen DGB, Arbeitgeberverbände, IG Metall Siegen, IHK, Kreishandwerkerschaft und die Gewerkschaft Ver.di in ihrem Brandbrief an das Ministerium.