KH
Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd

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29.11.2024

Mitgliederversammlung der Elektro-Innung Wittgenstein

19,6 Milliarden Euro ! So viel erwirtschaften die ca. 9138 Elektrohandwerks-unternehmen mit rund 112.000 Mitarbeitern, davon 11.000 Auszubildende, im Jahr in Nordrhein-Westfalen. Mit diesen beeindruckenden Zahlen eröffnet Reiner Herling, Obermeister der Elektro-Innung Wittgenstein die Mitgliederversammlung im Lahn-Hotel in Bad Laasphe-Feudingen. Diese Zahlen wurden bei der diesjährigen Delegiertenversammlung des Fachverbands der Elektro- und Informationstechnischen Handwerke Nordrhein-Westfalen (FEH) in Aachen präsentiert.

Harald Görnig, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd, informierte im Anschluss die anwesenden Innungsmitglieder über den Bürokratieabbau in der Handwerksorganisation. „Wir sind aktiv dabei Bürokratieabbau zu betreiben. Wir, die Kreishandwerkerschaft, sehen uns als eine Pilot-KH, die zukünftig die Ausbildungsverträge digitalisieren und optimieren will. Im kommenden Jahr wird die Handwerkskammer und die Kreishandwerkerschaft gemeinsam die Mitglieder über die verbesserten Abläufe informieren. Die KH wird einen Anmeldeservice anbieten, der für Innungsmitglieder komfortabel und kostenlos sein wird. „Konkret werden wir ein Portal einrichten, das die Anmeldungen neuer Ausbildungsverträge online möglich macht“. Auch bei der Anmeldung zur Gesellenprüfung entfallen dann Dinge wie beifügen von Kopien des Ausbildungsvertrages oder Lehrgangsbescheinigungen. Berichtshefte müssen nicht mehr von der Kreishandwerkerschaft eingefordert werden, da auch diese digital von den Auszubildenden geführt werden. „Wir sehen für alle Seiten eine deutliche Vereinfachung und Verbesserung“, so der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd. Der geplante Umzug der Hauptgeschäftsstelle von Siegen nach Kreuztal liegt voll im Zeitplan, so dass der Umzug für Juli 2025 geplant werden kann. Der neue Standort am Fuße des Kindelsbergs bedeutet auch für die aktuell 20 Betriebe der Elektro-Innung Wittgenstein zukünftig eine bessere Erreichbarkeit.  

Als Referent gab Janick Vitt Neuigkeiten und aktuelle Themen der Westnetz-Gruppe bekannt. So zum Beispiel, dass bei der Westnetz aktuell eine Testphase bei Auswechslungen von Zählern läuft. Das Energieversorgungsunternehmen ist verpflichtet neue und intelligente Stromzähler einzubauen. Laut der Bundesnetzagentur werden in Deutschland immer mehr sogenannte „Steuerbare Verbrauchseinrichtungen“ installiert. Solche Einrichtungen sind beispielsweise Ladesäulen für E-Autos und Wärmepumpen. Sie haben höhere Leistungen, benötigen also mehr Strom. Auf die erhöhten Anforderungen ist der größte Teil der Niederspannungsnetze aktuell allerdings noch nicht ausgelegt. Die Netze müssen daher optimiert, digitalisiert und ausgebaut werden. Da Netzbetreiber den Anschluss von neuen Wärmepumpen oder privaten Ladeeinrichtungen für E-Autos zukünftig nicht mehr mit dem Verweis auf mögliche lokale Überlastung des Netzes ablehnen dürfen, kann bei drohender Überlastung das Stromnetz gesteuert werden. In solchen Fällen kann der Strombezug steuerbarer Verbrauchseinrichtungen temporär „gedimmt“. So steht es auf der Internetseite der Bundesnetzagentur.

Als zweiter Referent gab Gerhard Braun als Lehrer am Berufskolleg Wittgenstein mit einem kurzen Video einen Einblick in die Elektrolabore. Er unterrichtet seit 15 Jahren am Berufskolleg und findet: „Die Berufsschüler sind sehr motiviert sich in neue Arbeitsfelder einzuarbeiten. So zum Beispiel die Programmierung kleiner Industrieroboter oder die Entwicklung verschiedenster Teile mittels 3D-Druckern. Die Motivation ist sehr hoch und wir sind froh, so gut ausgestattete Elektrolabore an unserem Berufskolleg bieten zu können“, so Gerhard Braun. Für die gute Zusammenarbeit mit den beiden Berufskollegs Wittgenstein und Siegen bedankte sich der Obermeister im Namen der Innung.
 
Abschließend übernahm Bernd Elter als Vizepräsident des Fachverbands Elektro- und Informationstechnische Handwerke Nordrhein-Westfalen (FEH) noch einmal das Wort und stellte die Vorteile einer Mitgliedschaft im Berufsverband vor. Dazu zähle unter anderem eine kostenlose Beratung durch Experten zu unternehmensrelevanten Themen. Auch Einkaufs- und Sonderkonditionen beispielsweise bei der Einkaufsgesellschaft der Bauwirtschaft (BAMAKA), Versicherungen und Bürgschaften könnten ein weiterer Anreiz sein.

Bernd Elter, der Mitglied im Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit ist, beschäftigt sich zusammen mit anderen Mitgliedern überwiegend mit der Nachwuchswerbung. „Jugendliche sind sehr Social-Media-Affin. 2024 zählten die Plattformen TiKTok, Instagram und Facebook 11,6 Millionen Follower. Dort müssen gezielt junge Menschen auf unseren spannenden Beruf aufmerksam gemacht werden“, so Elter.

Am Ende der Mitgliederversammlung wurde Dieter Penzin für seine Verdienste um das Handwerk und die Handwerkskammer Südwestfalen die Silberne Ehrennadel verliehen. Die Auszeichnung nahmen der Obermeister Reiner Herling sowie der Hauptgeschäftsführer Harald Görnig vor.

Interessiert verfolgten die Teilnehmer die Themen des Abends.

V.li. Dieter Penzin, Obermeister Reiner Herling und Hauptgeschäftsführer Harald Görnig.

Text und Foto(s): Kai Osthoff