16.04.2019
Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Generationen
Seminar für Führungskräfte und AusbilderInnen gut besucht
Siegen. Die Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd bot kürzlich in Zusammenarbeit mit der IKK classic ein Führungskräfte-Seminar zum Thema „Generationen verstehen – Erfolg steigern“ an. Einige Ausbilder und Ausbilderinnen sowie Führungskräfte verschiedener Branchen waren dem Angebot gefolgt und nahmen an dem interaktiven Seminar mit Referentin Julia Duhr im Haus des Handwerks in Siegen teil.
In nahezu jedem Unternehmen arbeiten Menschen aus verschiedenen Generationen zusammen. Der richtige Umgang miteinander und auch die damit verbundene Kommunikation ist jedoch nicht immer leicht. Genau hier setzte das Seminar mit Trainerin Julia Duhr von der Nitzschke GmbH an. Ziel war, die sich ergebenden Probleme genauer unter die Lupe zu nehmen und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mögliche Lösungswege aufzuzeigen.
„Jede Generation motzt über die Jüngere“
Dazu vermittelte die Seminarleiterin zunächst Grundlagen aus der Kommunikationswissenschaft, um deutlich zu machen, wodurch Missverständnisse entstehen können. Um sich bewusst zu machen, was die verschiedenen Generationen überhaupt ausmacht, gab Julia Duhr einen Überblick: Unterschieden wird demnach momentan zwischen Traditionalisten (geb. vor 1945), den Baby Boomern ( geb. 1945-1960), der Generation X (geb. 1961-1980), der Generation Y (geb. 1981-1995) und der Generation Z (geb. nach 1995). „Eines war übrigens schon immer so: Jede Generation motzt über die Jüngere. Das ist völlig normal“, beruhigt die Expertin. Um nun aber ein gegenseitiges Verständnis zwischen den genannten Generationen zu erreichen und damit auch die Zusammenarbeit zu erleichtern, müsse man sich vor Augen führen, was die Menschen unterschiedlichen Alters ausmacht. Denn: Durch verschiedene wirtschaftliche und gesellschaftliche Einflüsse wurden die verschiedenen Generationen unterschiedlich geprägt und haben somit auch andere Ansichten und Eigenschaften in Bezug auf Leben und Arbeitsumfeld entwickelt. Entscheidende Fragen seien nun: Wie kann ich die großen Potentiale jeder einzelnen Generation erfolgreich nutzen? Wie führe und motiviere ich am besten? Der Tipp von Julia Duhr lautet an dieser Stelle: „Machen Sie sich diese Unterschiede bewusst und nehmen Sie hin und wieder einen Perspektivwechsel vor. Das hat viel mit Empathie und Offenheit zutun. Im Arbeitsalltag wird Sie das aber im zwischenmenschlichen Umgang weiterbringen.“ Für den betrieblichen Erfolg sei es wichtig, alle Generationen zu verstehen, um dann angemessen handeln zu können.
Kommunikation und Führungsverhalten wichtig für Erfolg
Derzeit besonders im Blickpunkt seien die nach 2000 geborenen Nachwuchskräfte, die in wenigen Jahren bereits die Mehrzahl der Beschäftigten in vielen Betrieben repräsentieren. Das richtige Führungsverhalten sei in Bezug auf die Generation Z auch eine Art Ausbildungsmarketing. Die Top 3 der Einflussfaktoren der Arbeitgeberwahl seien Akzeptanz und Wertschätzung, Sicherheit sowie das Arbeitsklima. Ob diese Werte im Unternehmen auch gelebt werden, sei auch eine Frage des Führungsverhaltens. Durch Kommunikation auf Augenhöhe, regelmäßigen Perspektivenwechsel und das Anerkennen von anderen Standpunkten könne man hier positiv einwirken und auch für ein gutes Miteinander sorgen. Das wiederum führe zu einer positiven Wahrnehmung des Betriebes nach Außen hin und zu möglichem Interesse bei potenziellen Auszubildenden.
Interaktives Seminar mit vielen Praxistipps
In den wiederkehrenden Phasen der Gruppenarbeit hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch Gelegenheit, sich auszutauschen und selbstständig Lösungswege zu erarbeiten. Es entstand eine interaktive, lockere Atmosphäre. Insgesamt gab die Referentin anhand von Fallbeispielen einige praktische Tipps für den Alltag mit, sodass die Führungskräfte nun gut gewappnet für die Herausforderungen zwischen den Generationen sind.