KH
Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd

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14.10.2019

Delegiertenfahrt der Kreishandwerkerschaft nach Stuttgart

Eine sehr interessante, lehrreiche und abwechslungsreiche Fahrt zu den Großbaustellen der ICE-Schnellbaustrecke Stuttgart-Ulm und dem Bahnhofsbauprojekt Stuttgart 21 sowie zum Bad Cannstatter „Wasen“ unternahmen kürzlich die Delegierten der 20 Innungen der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd unter Vorsitz von Kreishandwerksmeister Frank Clemens.

Zunächst begrüßte Lothar Sabisch, Mitgeschäftsführer des Bauunternehmens  Sabisch aus Olpe-Oberveischede und zugleich freiberuflich tätig in der Bauoberleitung des Abschnittes „Albaufstieg“ die Teilnehmer und erläuterte die bautechnisch äußerst anspruchsvolle Realisierung der ICE-Strecke, für die zum Aufstieg auf die Schwäbische Alb mehrere Tunnel und Brücken notwendig sind. Die Baustelle der Filstalbrücke, die in 85 m Höhe das Tal der Fils incl. der dort verlaufenden BAB 8 überquert und auf beiden Seiten in jeweils mehrere Kilometer lange Tunnel mündet, hinterließ bei den Teilnehmern einen nachhaltigen Eindruck. Vom Widerlager aus konnten sich die Teilnehmer von der Dimension des beeindruckenden Projektes überzeugen.

Am Folgetag wurde der Neubau des Bahnhofs „Stuttgart 21“ mit den dazugehörigen, durch die Tallage Stuttgarts notwendigen, Tunneln besichtigt. Die heimischen Handwerker/innen besichtigten Stellen, die sonst bei öffentlichen Führungen selten zugänglich sind. So gelangte die Gruppe auch in den Tunnel (ca. 40 m unter der Erdoberfläche), an der gerade die Mitarbeiter der ausführenden Firma aus Österreich damit beschäftigt waren, einen Rohrschirm in das Gebirge einzutreiben, das den weiteren Vortrieb in der ca. 14 m hohen Röhre absichert. Momentan noch kaum vorstellbar, dass hier in 2025 ICE-Züge mit ca. 250 km/h durchfahren sollen.

Hier stand der DB-Projektleiter vor Ort Rede und Antwort, wobei deutlich wurde, dass durch die Umstellung von einem Kopf- auf einen Durchgangsbahnhof eine massive Entlastung des Bahnverkehrs und der Bevölkerung in Stuttgart erfolgt und das für die Realisierung der Schnellbahnverbindung von Paris bis Budapest unerlässlich ist. Die Teilnehmer waren sich einig, dass sich das Für und Wider eines solchen Megaprojektes besser einschätzen lässt, wenn man sich vor Ort selbst ein facettenreiches und unvoreingenommenes Bild machen kann.

Der Tag endete mit einem gemeinsamen Besuch in der Königin-Katharina-Loge im  „Grandls Festzelt“ auf dem Bad Cannstatter Volksfest. Hier stellten die heimischen Handwerker/innen schnell fest, dass in einem 7.000 Besucher fassenden Bierzelt die Post zumindest genauso gut abging, wie zuvor im Tunnel unter der Erde. Am Sonntag hieß es dann, nach einer interessanten Führung durch die Innen- und Außenstadtbezirke von Stuttgart, bei der natürlich auch eine Stippvisite am Schloss nicht fehlte, Abschied nehmen von Stuttgart und nach einem Abstecher in Heidelberg ging es am dritten Tag zurück ins Sieger- und Sauerland.

Impressionen zur Delegiertenfahrt >>

 

 

Gut gelaunte Handwerker aus dem Sieger- und Sauerland vor Besichtigung der Filstalbrücke.

Fachmännischer Blick der Teilnehmer unter Tage auf den eingebrachten Rohrschirm.

Text und Foto(s): KH/Rink