Innungsversammlung der Dachdecker wählte neuen Vorstand: Obermeister Ullrich Hegner einstimmig bestätigt
Kreis Siegen-Wittgenstein. Ullrich Hegner wird auch in den kommenden drei Jahren als Obermeister der Innung für Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik vorstehen. Die Innungsversammlung, die sich jetzt traditionell in den Schulungsräumen der Deuzer Firma Wilhelm Flender traf, bestätigte den Siegener Unternehmer einstimmig.
Dachdeckermeister Claus Schmidt, der den Wahlgang ehrenhalber geleitet hatte, gratulierte dem alten und neuen Obermeister und würdigte dessen Verdienste: „Die Belange des Dachdecker-Handwerks im Kreis Siegen-Wittgenstein liegen bei Ullrich Hegner, der das Amt des Obermeisters seit 2008 innehat, in guten und bewährten Händen. Ich wünsche ihm für seine weitere Arbeit an der Spitze unseres traditionsreichen Verbandes viel Erfolg.“ Mit der einstimmigen Wiederwahl Ullrich Hegners setzt die Dachdecker-Innung also auf Kontinuität.
Als stellvertretende Obermeister wurden Joachim Weil (Netphen) und Berthold Stenger (Bad Berleburg) von der Innungsversammlung bestätigt – ebenfalls einstimmig. Daniel Babberger (Freudenberg) übernimmt die Aufgabe des Lehrlingswarts, zu seinen Stellvertretern wurden Ludger Görnig (Kreuztal) und Jürgen Kuhring (Hilchenbach) gewählt. Als Beisitzer gehören Georg Schmidt (Wilnsdorf) und Timo Weber (Bad Laasphe) dem neuen Vorstand an. Dessen künftige Arbeit unterstützen Jürgen Stolz als Sprecher und Gunnar Werner seitens der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd.
Vor der Wahl des neuen Vorstands standen zunächst technische Fragen auf der Tagesordnung der Innungsversammlung. Horst Grübener, Sachverständiger für das Zimmererhandwerk, referierte über das Thema „Ist die grüne Dachlatte noch aktuell? Neue technische Anforderungen an den Holzschutz im Dachdeckerhandwerk“. Grübener berichtete dem interessierten Publikum insbesondere auch über einige spektakuläre Schadensfälle auf diesem Gebiet, die es in der hiesigen Region gegeben hat.
Ein weiteres Diskussionsthema war die aktuelle Ausbildungssituation in den Dachdeckerbetrieben. Die demographische Entwicklung führt schon heute dazu, dass es für die Dachdeckerbetriebe der Region immer schwieriger wird, Lehrstellen adäquat zu besetzen. „Insbesondere die Qualifikation und Eignung der Bewerberinnen und Bewerber lässt zunehmend zu wünschen übrig“, bedauerte Obermeister Ullrich Hegner. Die Innungsversammlung war sich einig, dass die Attraktivität einer Ausbildung im Dachdeckerhandwerk verbessert werden muss. Ein Problem sei auch, dass die Ausbildungsvergütung in einigen anderen Sparten und Berufen höher sei, merkte ein Sitzungsteilnehmer kritisch an. „Außer Frage steht, dass der Wettbewerb um junge, ausbildungsbereite Menschen immer härter wird. Dieser Herausforderung müssen wir in den kommenden Jahren mit geeigneten Konzepten begegnen“, unterstrich Ullrich Hegner.
Die Innungsversammlung beriet außerdem über die geltende betriebliche Altersversorgung für Arbeitnehmer im Dachdeckerhandwerk. Sie beruht auf einer tarifvertraglichen Regelung, die für allgemeinverbindlich erklärt wurde und daher für alle Beschäftigten obligatorisch ist. Nicht wenige Beschäftigte protestieren dagegen, dass sie die geltende Regelung zwingt, auf einen Teil ihres Weihnachtsgeldes zu verzichten, der in die Finanzierung der Zusatzversorgung fließt. „Dies ist insbesondere für ältere Arbeitnehmer, die für die Zeit nach ihrer Verrentung bereits hinreichend abgesichert sind, ausgesprochen ärgerlich“, äußerte Obermeister Ullrich Hegner Verständnis für die Kritik der Arbeitnehmer, die sich auch dagegen richtet, dass nach der derzeitigen Regelung keine Kapitalabfindung bei Erreichen der Altersgrenze möglich ist. Ullrich Hegner kündigte an, in Gesprächen mit dem Landesinnungsverband und der Lohnausgleichskasse (LAK) des Dachdeckerhandwerks, die für die ergänzende betriebliche Alterssicherung der Beschäftigten zuständig ist, auf notwendige Korrekturen zu drängen.

Die Dachdeckung-Innung wählte jetzt in Deuz einen neuen Vorstand für die kommenden drei Jahre. Vordere Reihe (v.l.n.r.): Berthold Stenger (stv. Obermeister), Ullrich Hegner (Obermeister), Gunnar Werner (Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd), Joachim Weil (stv. Obermeister); hintere Reihe (v.l.n.r.): Georg Schmidt (Beisitzer), Ludger Görnig (stv. Lehrlingswart), Jürgen Kuhring (stv. Lehrlingswart), Timo Weber (Beisitzer) und Daniel Babberger (Lehrlingswart).
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