26.02.2016
Die Friseurinnung Westfalen-Süd präsentierte eine tolle Show bei der Modeproklamation Frühjahr/ Sommer 2016
„Vielseitigkeit und Verwandlung“ oder: „Ein Cut - zwei Looks“, so lautet das Motto der aktuellen Saison.
„Bunt und frech darf es sein und vor allem ist Mut zur Farbe angesagt“, erklärte Simone Menne, die am Sonntagabend bei der Modeproklamation Frühjahr/Sommer 2016 zusammen mit Dirk Schodrowski durch das gut zweistündige Showprogramm führte. Danach flanierten sie Opening-Modelle über die Bühne des Medien- und Kulturhaus Lyz in Siegen. Die große Zuschauerzahl bewies einmal mehr, wie groß das Interesse bei den Fachleuten im Friseurhandwerk ist. Denn wer zufriedene Kunden haben und gewinnen möchte, der muss immer auf dem neuesten Stand der Technik sein und die Trends kennen. Und die Akteure Melanie Cordes, Carina Gaede, Olga Schäfer, Mali Schmidt, Helene Lang, Carmelia Salamone, Ina Kaiser und Sandra Burghaus bewiesen auf der Bühne, wie teils schnell und nach eigenen Aussagen stellenweise einfach die aktuellen Frisurentrends umzusetzen sind. Hinter der Bühne kümmerten sich Valentina Schütz, Kathi Seidel, Evelyn Pechmann, Grazia Catania, Gerd Harms und Roberto Saverino um einen reibungslosen Ablauf.
Eine fetzige und farbenfrohe Vorführung präsentierten die Tänzerinnen und Tänzer der Formation „Dance 4 Fan Herdorf.
Dann wurde es spannend bei den drei Technikparts. Make-Up und ein perfektes Styling standen im Part 1 und 2 im Vordergrund. Dank der Videotechnik ganz nah an den Modellen dran, veranschaulichte Simone Menne erst die Arbeitsschritte beim Make-Up, anschließend zeigte sie noch einmal aus der Nähe die farbenprächtigen Highlights die bereits beim Anblick Lust auf die zukünftige Saison Lust aufs ausprobieren machen.
Über die große Beteiligung des Modeteams und das rege Interesse der Besucher freute sich auch Kai Steuber, der die Friseure auf den Publikumsplätzen noch einmal dazu animierte, in diesem Jahr beim Preisleistungsfrisieren möglichst viele Auszubildende gewinnen zu können, die ihr Können bei diesem wunderbaren Event zu präsentieren.
Wie aber sehen die aktuellen Trends aus?
Cool und wild zugleich – das geht! Mit den neuen Trendcuts für die anstehende Saison Frühjahr/Sommer 2016 setzen die Akteure der Kreativwerkstatt des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks (ZV) auf spannende Looks und ermöglichen dabei individuelle Vielseitigkeit und stilvolle Verwandlung. Sie spiegeln ein besonderes Lebensgefühl, machen Lust auf Neues, auf Veränderung. Sie erlauben es, sich modisch in verschiedenen Welten zu bewegen, auch einmal auszubrechen und alle Facetten der Persönlichkeit auszuleben. Die Frisur als Bekenntnis, als Ausdruck von Individualität und Mut zum (Under-)Statement!
Welcher Cut und welches Styling gehört zum favorisierten Look in der Frühjahr-Sommer-Saison? Es gibt nicht nur einen Trend und einen Look, sondern mehrere gleichzeitig, mit denen variabel und raffiniert gespielt werden kann. Ein Look, der im Business klassisch-korrekt aussieht, am Abend auch zu Party und Glamour passt? Oder der dem Drang nach Freiheit, Wildheit und Abenteuer den passenden Ausdruck verleiht? Ja, alles ist möglich! Zwei Themen-Welten stehen bei den aktuellen Trends besonders im Fokus: der Clean-Look und der Ethno-Style. Beiden als Grundlage dient ein handwerklich ausgefeilter Basis-Cut, der in sich mehr Struktur hat. Nur so sind überhaupt zwei Frisuren aus einem Schnitt möglich. Raffinierte Details und expressive Farbakzente bieten dabei viel Raum für kreative Styling-Möglichkeiten, so dass sich spielerisch, variabel und effektvoll der gewünschte Look für jeden Anlass schaffen lässt. Das ZV-Kreativteam will mit der aktuellen Trendkollektion auch zeigen, welche vielfältigen Möglichkeiten Friseure haben, um neue Stylingwelten zu kreieren.
Clean-Look
Der Clean-Look perfektioniert den Trend zum „pure Cut“. Hier steht die perfekte Handwerkstechnik im Vordergrund. Es dominieren reduzierte, grafische Linien, ein klarer englischer Schnitt. Geradlinig, straight, chic und unantastbar. Für Leute, die ein klares Ziel haben – und eine besondere Ausstrahlung. Die ruhige Textur mutet geradezu klassisch-puristisch an – also hohe Schnittkunst in Reinform!
Ethno-Look
Den Ethno-Look prägt hingegen das freie Spiel mit Formen und Strukturen: wild, frech, lässig, exotisch. Das Styling ist verspielter, voluminöser mit aufgerissenen und akzentuierten Crossover-Strukturen: gelockt, gekreppt oder getwistet. Die Haare fallen, wie sie möchten. Ausdruck von Freiheit und Abenteuer – Reminiszenzen an Hippie-Festivals, Backpacker-Touren. Gezielt unfrisiert und zerzaust – so perfekt kann unperfekt aussehen. Grenzenlose Haarfreiheit!
Klare Kante
Clean-Chic in Reinform: Die Idee der Frisur basiert auf klaren englischen Linien in Verbindung mit einer ruhigen Textur. Geprägt wird dieser Look von der graphischen, asymmetrisch abfallenden Ponypartie, die mit seitlichem Cut-Conturing (disconnected) korrespondiert. Die sommerlich leichte Haarfarbe im Pastellton wird im Untergrund irisierend aufgehellt und unterstreicht zusätzlich die Schnittlinie im Stirnbereich.
Pony forever
Mullet.2016 – eine Retro-Frisur mit Chic-Upgrade: Die Vokuhila feiert ein Comeback auf höchstem Niveau. In Anlehnung an den Look der 70er-Jahre wird hier mit modernen Texturen gearbeitet, die diesem Frisurenklassiker eine besondere Dynamik verleihen. Der angesagte Long-Pony wirkt mit seiner Überlänge bis auf Augenhöhe auf bestimmte Weise herausfordernd und provokant. Die Länge im Nacken- und Seitenbereich kann zwischen Schlüsselbein und Schulterblatt variieren. Ein Look der besonderen Art.
His Coolness
Perfekter Clean-Look. Dieser Schnitt erfordert eine saubere englische Linienführung. Die satte Überlänge und verschiedene Schnitttechniken sorgen für eine kraftvoll-dynamische Wirkung: El torrero-Style. An den Seiten und am Nacken wird eine schmale uniforme Stufung erarbeitet, die langen Strähnen des Deckhaars inklusive Stirnmotiv werden ausgesliced und diagonal gesetzt.
Celebrity
Bob-Frisuren wurden schon im alten Ägypten getragen, feierten jedoch erst in den 20er-Jahren ihren Einzug zur Trendfrisur. Diese Mini-Bob-Variante hat das Zeug zum modernen Klassiker: Der dezente, kurze und asymmetrisch angelegte Ponybereich sorgt für klare und zugleich überraschende Linien. Das helle Blond wurde in Platin veredelt und mit gezielten, raffiniert gesetzten Farbpartien in Gelb kombiniert, was für zusätzliche Akzente sorgt und die Grafik des Schnitts unterstreicht. Das ermöglicht bei unterschiedlichen Stylings neue optische Farbspiele. Ein puristischer, edler und doch sehr progressiver Look.
Gentleman
Volles, voluminöses Haar für den Gentleman des Frühjahrs: Klare Konturen und die leichte Scheitelung in unvergesslicher Roger-Moore-Manier lassen diesen Style immer gut aussehen. Die Konturen werden im Nacken und hinterm Ohr clean und kurz angeschnitten, der Hinterkopf wird durch eine uniforme Stufung geprägt. Der Übergang ins Deckhaar erfolgt ansteigend gestuft. Friseurkunst auf hohem Niveau – für den gepflegten Mann!
New Beatles
Brit-Pop lässt grüßen – eine Hommage an die legendären Pilzköpfe aus Liverpool. Diesen Pilzkopf dominiert das schwere, gerade Stirnmotiv. Klare Konturen heben die auffällige Formgebung noch zusätzlich hervor und ziehen die Blicke auf sich. Ein hinreißendes Ergebnis aus sauberer Schnittführung mit raffinierter Stufensetzung. Yeah!
Disco-Queen
Let’s dance! Nicht nur das Stirnband sorgt bei diesem Look für ganz klare Anleihen bei den 80er-Jahren. Hier wird nach Herzenslust getwistet und gekreppt. Die Crossover-Texturen sorgen für einen bewusst voluminösen Auftritt. Diese Disco-Queen zeigt die Wandelbarkeit des neuen Trendcuts, der zwei so völlig verschiedene Styles ermöglicht.
Wildlife
Freiheit und Abenteuer – die Welt erleben. Die wilde Mähne spiegelt den Backpacker-Style, ist kein Zufallsprodukt, sondern ein gekonnter Mix aus verschiedenen Texturen von Locken bis crunch hair. Für Männer, die auffallend Neues ausprobieren wollen und sich an Pop-Ikonen vergangener Zeiten orientieren wollen: Simply Red lebt!
Pharaonin.2016
Was ist bloß aus der Mini-Bob-Variante geworden! Wilder, zufälliger und wesentlich strukturierter wurde der Klassiker bei diesem Look gestylt. Die eingearbeitete Struktur des Basis-Cuts macht’s möglich. Die Farbakzente unterstützen zusätzlich die faszinierende Optik. Was der Cut alles hergibt, zeigt Variante 3, bei der die Grundlinie noch mehr nach außen gestylt wird: Ein aufregender Look – Pharaonin der Neuzeit!
Rebell
Dieses Styling ist jung, wild, unbesiegbar. Aufgerissene Volumen, die am Oberkopf platziert werden, oder gleichmäßige Höhe verhelfen diesem Mann zu echter Größe. Die Haare werden für diesen Look einfach aus dem Gesicht gestylt und aufgestellt – männlich, stark, rockig: Big Hair for Men.
Weltenretter
Cool und sehr lässig. Ein attraktiver Undone-Look, der auf einem klar konturierten Basis-Cut beruht. Das längere Deckhaar sucht sich seinen Weg immer selbst und fällt, wie es will. Ein ungemein lässiger Look, der wie zufällig, aber nie frisiert wirkt. Geht immer!
Woodstock-Girl
Ein Festival für Haare. Bei diesem unfrisierten wirkenden Look sorgen lange Haare und leicht aufgerissene Wellen für eine voluminöse Mähne. Glätteisen-Locken gehören der Vergangenheit an, jetzt tritt wieder das natürliche Locken-Bild in den Vordergrund. Clip-Extensions sorgen dabei noch für einen deutlichen Längengewinn – ein wilder, ungezähmter Volumen-Look der Extraklasse.
Text und Fotos: Kai Osthoff /Medienagentur K-MediaNews.de