KH
Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd

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22.03.2016

Zukunftsweisende Themen auf der Mitgliederversammlung der Elektro-Innung Siegen

Siegen. Wer Energie so nutzbringend wie möglich einsetzen will, der kann sich bei der Beratung auf fachlichen Rat des Elektrohandwerkes verlassen.

Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) bietet seinen Mitgliedsbetrieben die Möglichkeit an, sich zum Energieeffizienz-Fachbetrieb zu qualifizieren. Den Vorteil davon hat der Kunde, aber auch der Betrieb.

„Es ist ein Zukunftsmarkt“, sagt der Diplom-Ingenieur Christian Hell. Der Technische Berater des Fachverbandes ZVEH kam aus Dortmund zur Versammlung der Elektro-Innung Siegen, um darüber zu informieren und über die Anforderungen und die Umsetzung des Arbeitsschutzes. Nicht nur in praktisch allen Phasen der Produktion ist die Frage nach einem möglichst vernünftigen Einsatz von Energie eine Frage der Rentabilität und der Konkurrenzfähigkeit. Es ist auch, wie Christian Heil betonte, eine Kernfrage der Zukunft. „Es gibt so etwas wie einen ökologischen Fußabdruck“, sagte er. Das ist die Fläche, die Menschen zum weiteren existieren benötigen. Und da lebt Deutschland auf ziemlich großem Fuße, denn unser Land benötigt zurzeit etwa das Zweieinhalbfache seiner Biokapazität. „Also zweieinhalb Mal so viel, wie wir eigentlich verbrauchen dürfen. Wir müssen umdenken, es geht nicht anders.“

Das wirtschaftliche Energiepotenzial sei zwar maßgeblich vom Wärmeverbrauch geprägt, aber eben auch vom Stromverbrauch. Christian Heil stellte die „Handwerksoffensive Energieeffizienz“ vor, die die verschiedenen Aktivitäten bündelt und in ein Handlungskonzept einbettet. Dazu gehört auch, die Handwerksbetriebe zu qualifizieren und zu zertifizieren. Denn bei der Beratung geht es um zahlreiche Bereiche, die zu überprüfen sind. Da wäre nicht nur die Photovoltaik, sondern auch Elemente wie die Hallenlüftung und -Beleuchtung, die Heizung und Klimatisieren, Energiemanagementsystem, die effiziente Auslegung elektrischer Antrieb, Drucklufterzeugung, Wärmerückgewinnung und vieles andere mehr. „Das alles können Themen sein, wenn man mit einen Unternehmen ein Energieaudit macht. Wir bieten Ihnen Schulung in jenen Bereichen an, die Ihnen aus Ihrem Alltag bisher noch nicht so geläufig sind.“

Zurzeit gibt es in Nordrhein-Westfalen schon über 100 geschulte Betriebe, auf deren Beratungskompetenz sich Firmen ebenso verlassen können wie Privathaushalte. In einem weiteren Vortrag legte der Technische Berater des Fachverbandes den Innungsmitgliedern die verschiedenen Möglichkeiten dar, die gesetzlichen Anforderungen an den Arbeitsschutz umzusetzen.

Dass die Elektro-Innung Siegen bei der Ausbildung junger Menschen gut aufgestellt ist, berichtete Obermeister Eckhardt Scharf. Der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd, Jürgen Haßler, erläuterte außerdem, dass die Innung eine gute Entwicklung verzeichne. Die Mitgliederzahl ist stabil, und auch bei der Ausbildung hat das Elektrohandwerk die Nase weit vorn: „Das E-Handwerk boomt.“ Ganz besonders gilt dies in einer wirtschaftlich starken Region, wie es der südwestfälische Raum mit Siegen-Wittgenstein ist. „Wir können uns auch glücklich schätzen, dass wir ein Ausbildungszentrum vor Ort haben“, sagte Haßler mit Blick auf das Berufsbildungszentrum Elektro in Kreuztal. „Es hat einen guten Ruf, und wir haben wir damit ein gutes Instrumentarium.“ So ist es beispielsweise möglich, dort Berufsfelderkundungen anzubieten, die den jungen Menschen bei der Entscheidung helfen, ob für sie das E-Handwerk das richtige Handwerk ist. Zukunftsträchtig ist es allemal.

Dipl. Ing. Christian Heil, Technischer Berater des Fachverbandes elektrotechnische Handwerke NRW bei seinem informativen Vortrag zur Energieeffizienz.

Text und Foto(s): Klaus Peter Eilert, Mediaservice Südwestfalen