06.03.2019
Speeddating der besonderen Art
Arbeitsagentur Siegen, Jobcenter und Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd bringen Unternehmen und Bewerber zusammen
Siegen. Zu einem Speed-Dating der besonderen Art haben kürzlich die Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd in Zusammenarbeit mit dem Integration-Point der heimischen Arbeitsagentur und dem Jobcenter eingeladen. Dabei haben 14 interessierte Unternehmen insgesamt 50 geeignete Bewerber mit Fluchthintergrund getroffen. In jeweils 20-minütigen Gesprächen konnten sich die Betriebe und die potenziellen Arbeitnehmer einen ersten Eindruck verschaffen.
Hoch motiviert kamen die rund 50 Bewerber in die Aula des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung Siegen: Gut gekleidet und mit Bewerbungsmappen unter dem Arm. Für die jungen Menschen, die allesamt einen Fluchthintergrund haben, ist das Zusammentreffen mit potenziellen Arbeitsgebern eine große Chance. In einem 20-minütigen Gespräch können sie je nach Interessensgebieten mit den 14 teilnehmenden Unternehmen in Kontakt kommen. So haben sie die Möglichkeit, im Anschluss eventuell eine Einstiegsqualifizierung oder eine Ausbildung aufzunehmen oder aber - je nach Vorbildung - sogar eine Arbeitsstelle antreten zu können. Hier gebe es bereits Positivbeispiele aus vergangenen Veranstaltungen, heißt es von Seiten des Integration-Points der Arbeitsagentur Siegen. Der Einstieg in den Arbeitsmarkt bietet den Geflüchteten eine echte Perspektive. In den 20 Minuten, die Ihnen im Rahmen des Speed-Datings zum Gespräch jeweils zur Verfügung stehen, wird beispielsweise über die Berufsvorstellungen, den individuellen Lebenslauf sowie über persönliche Qualifikationen gesprochen. Auch die Mobilität ist ein Thema.
14 Unternehmen „daten“ Bewerber
Das Interesse von Seiten der Betriebe ist groß: 14 Unternehmen aus Handwerk und Baubranche standen als mögliche Arbeitgeber bereit. Einige Firmen haben bereits Erfahrung in der Beschäftigung von Geflüchteten, für andere ist es wiederum Neuland.
Willkommenslotse: Eine Integrationshilfe für Betriebe
Als Ansprechpartner war auch Udo Linnenbrink von der Handwerkskammer Südwestfalen in Arnsberg vor Ort. Er ist einer von bundesweit 180 „Willkommenslotsen“. Damit ist er Teil eines Programms, das seit März 2016 Geflüchteten den Einstieg in den Arbeitsmarkt ermöglichen möchte und gleichzeitig Betriebe bei der Integration dieser Menschen unterstützt. Dazu gehört nicht nur die individuelle Beratung von Handwerksbetrieben im Hinblick auf die Einbindung von Geflüchteten in die Unternehmen sondern auch die Abstimmung von Fördermaßnahmen sowie die Hilfestellung bei rechtlichen Rahmenbedingungen und der bürokratischen Abwicklung.